Philips RQ1095 Rasierapparat

2. Beschreibung

2.1 Mechanische Konstruktion

Der Scherkopf ist über einen flexiblen dünnen Hals mit dem Rumpf des Apparates verbunden und läßt sich abnehmen (bzw. muss abgenommen werden), damit der Trimmer vernünftig benutzt werden kann. Eine Rasterung sorgt dafür, dass man ihn nicht „verkehrt“ einsetzen kann.

Die drei sternförmig angeordneten Scherblätter sind selbst flexibel und ein wenig drehbar gelagert und passen sich so der Gesichtskontur an. Leider macht es diese zweiachsige Konstruktion so gut wie unmöglich, Druck auf alle Scherblätter auszuüben.

Möchte man überhaupt ein Rasierergebnis erzielen, so darf man den Rasierer nicht unten am Rumpf anfassen, sondern muss oben mit Daumen und Zeigefinge den Hals des Scherkopfs umschließen und so dann kräftig an die Haut andrücken.

2.2 Trimmer

Als ich das gesehen habe, war mir etwas zum Weinen zu Mute. Liebe Philips-Leute, was genau soll denn der Anwender mit einem ca. 1,5 cm breiten Trimmer anfangen? Wie soll ich denn damit je eine gerade Schnittkante hinbekommen?

Unangenehm fällt auch auf, dass ich den Scherkopf abnehmen muss, um den Trimmer benutzen zu können. Das sehe ich auch zum ersten Mal, und positiv überrascht hat es mich nicht.

2.3 Ladesystem

Das Ladesystem ist meiner Meinung nach eine einzige Katastrophe. Der Rasierer hat keinen Anschluß mehr für das Netzteil, sondern muss zwingend im Reise-Etui oder der Reinigungsstation aufgeladen werden. Wenn der Akku einmal nachgelassen hat, besteht also keine Möglichkeit des Netzbetriebs mehr. Eine absolut schwache Leistung der Ingenieure des Herstellers.

Möchte man den Apparat auf Reisen mitnehmen, so ist deswegen stets das sehr große und nicht besonders platzsparende Etui sowie das Ladegerät mitzunehmen. Während es noch relativ einfach ist, den Rasierer in die Station einzusetzen, tut man sich beim Etui sehr schwer. Ohne das Handbuch hätte ich den Rasierer da nicht reinbekommen. Wirklich daneben!

Immerhin ist das Ladegerät mit einem weiten Spannungsbereich ausgestattet und sollte deswegen überall auf dem Planeten eingesetzt werden können.

2.4 Rasierleistung

Getestet wird ein Rasierer immer nach Gesichtswäsche. Ich reinige dazu die Haut im Gesicht mit Seife und lasse sie an der Luft 15-20 Minuten trocknen. Danach ist sie im Allgemeinen etwas zusammengezogen, der Bart steht etwas besser hervor.

Kurz und schmerzlos: Nix is. Ich habe wirklich eine gesamte Stunde lang versucht, die hartnäckigen Stoppeln unten links und rechts im Halsbereich sowie an der Kieferkante wegzubekommen. Außer einer extrem gereizten Haut (unzähliges Drüberziehen des Rasierers, mal langsam, mal schnell, mit und ohne kräftigen Druck) habe ich kein Ergebnis erzielt.

Beim Drüberfahren sind noch immer sehr deutlich fühlbare Reste stehengeblieben. Das hat sich auch im Laufe der Zeit nicht gebessert.

Zum Glück ist es auch nach zwei Wochen Betrieb nicht mehr wie bei Vorgängermodellen aufgetreten, dass sich Haare um die Messer-Achsen gewickelt haben; es liegt wohl daran, dass das aktuelle Modell keine durchgehenden Achsen mehr hat.

2.5 Akkulaufzeit

Die 65 maximal möglichen Minuten an Laufzeit erscheinen mir auch etwas übertrieben, zwar zeigt das Display am Anfang 65 Minuten an, zählt aber manchmal sprunghaft nach unten. Ich konnte ca. 50 Minuten unter Last (also nicht nur auf den Tisch legen) rasieren, bevor das Gerät abschaltete.

Das halte ich aber nicht für besonders tragisch, da der Apparat sowieso jeden Tag geladen wird (besser: werden muss).

2.6 Laufruhe

Ein weiterer Kritikpunkt ist die hohe Lautstärke sowie der Frequenzbereich des Laufgeräusches des Gerätes. Apparate von Braun brummen ziemlich tief und gleichmäßig, man kann sehr gut das „Pratzeln“ bei abgeschnittenen Barthaaren heraushören und so entscheiden, welcher Gesichtsbereich noch mehr Rasur benötigt.

Bei diesem Gerät fallen das Laufgeräusch und das Pratzeln in etwa in den gleichen Frequenzbereich. Eine akustische „Rasur komplett“-Entscheidung läßt sich nicht mehr einfach treffen. Schade.

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