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Inhaltsverzeichnis

 

1. Vorwort Inhalt

Auch wenn’s diesmal nicht um etwas Technisches gehen soll, ist das Thema meines Artikels derart erwähnenswert, daß ich es dennoch der Weltöffentlichkeit mitteilen möchte. Es trug sich zu, daß ich wie viele andere Computerspielejünger auch kurz nach Erscheinen Diablo 3 des Herstellers „Blizzard Entertainment“ orderte. Kein gutes Gefühl hatte ich, nachdem die Kritiken von Spielern, nicht von den Magazinen, ziemlich mau ausfielen, es sei „dummied down“ – kurz dazu: Ja, ist es.

Nun, wie bei Amazon üblich, per Kreditkarte bezahlt, fand sich der Umschlag mit dem begehrten Gut am nächsten Tag im Briefkasten. Installation und Aktivierung verliefen problemlos und auch die ersten Monster waren schnell abgemurkst. Wie weiterhin üblich sind heutige großartige Spiele Bananenware und werden dank Internetverbindung und Autoupdates nach und nach nicht nur mit Fehlerbehebungen, sondern auch neuen Features versorgt. So sollten bei Diablo 3 ein Player versus Player-Modus und ein „Echtgeldauktionshaus“ nachgerüstet werden.

2. Auktionshäuser in D3 Inhalt

Ich muß vorausschicken, daß es in Diablo möglich ist, im Spiel gefundene Gegenstände über ein Autkionshaus für Spielgeld an andere Spieler zu verkaufen. Nicht, daß das relevante Auswirkungen hätte, Spielgeld bleibt Spielgeld und kann für nichts weiter verwendet werden. Die In-Game-Händler bieten durch die Bank sowieso nur Schrott an, und für was anderes kann man Geld nicht brauchen.

Interessanter wird deswegen das Feature, bei dem man Gegenstände oder Spielgeld gegen reales Geld (anderer Spieler wohlbemerkt) eintauschen kann, man also virtuelle Güter (Zeilen in einer Datenbanktabelle) gegen reales echtes Geld handelt. So gewinnt das gerade gefundene Halsband mit seinen 10 magischen Einschaften auf einmal an Bedeutung, ist es jemand anderem doch  vielleicht richtige Teuronen wert. Und mal ehrlich: Wer einen guten Gegenstand findet, kann sich aussuchen: Verkaufe gegen wertloses Spielgeld oder reales Bares. Die Entscheidung dürfte leicht fallen, Kritik an diesem Modell, insbesondere wenn von Blizzard generierte Items nur noch im Echtgeld-Auktionshaus gehandelt werden, findet sich zu Hauf unter „pay-to-progress“. Yahoo! it =)

3. Kritik Inhalt

Leider ist das mit dem Echtgeldauktionshaus nicht so einfach:

  • Blizzard nimmt sich in den Lizenzbestimmungen das Recht, jederzeit ohne Vorankündigung den „Dienst“ einzustellen. Moment, ich habe doch dafür bezahlt?!
  • Ohne Ankündigung, Begründung, Haftung oder Erstattung darf Blizzard beliebige Items aus dem Fundus eines Spielers entfernen, selbst wenn dieser dafür bares Geld investierte.
  • Blizzard behält von jedem Verkauf 15% des Betrages ein.
  • Geld kann im Moment nur eingezahlt werden auf das Konto des Spielers. Wie Verdienste wieder ausbezahlt werden können, steht zum Zeitpunkt des Artikels noch nicht fest. Insbesondere steuerrechtlich über Ländergrenzen hinweg dürfte das sehr interessant werden.

Und auch an D3 an sich hätte ich auszusetzen, dass das Spiel eine Onlineverbindung zum Spielen erfordert. Klar war das vorher bekannt, was aber, wenn Blizzard nun, wie in den neuen Lizenzbestimmungen von jedem zu akzeptieren ist, die Aktivierungsserver einstellt, oder diese aus irgendeinem Grunde ausfallen („Fehler 37“)? Dann bleibe ich als Kunde auf dem Schaden sitzen, Blizzard schließt eine Haftung außer bei Vorsatz aus. Das weise mal einer nach.

Kurz und gut, den beiden neuen Lizenzverträgen habe ich noch zugestimmt, dem RMAH-EULA aber nicht. Nach Druck auf „Decline“ allerdings beendet sich das Spiel?! Es ist also nicht möglich, Diablo 3 ohne dieses Auktionshaus zu spielen? Technisch gesehen hätte Blizzard einfach den Button verbergen oder deaktivieren können, gebraucht wird’s ja nicht. Nun, das war’s, mir reichts.

4. Und zurück damit… Inhalt

Zum Glück hatte ich bei Amazon gekauft, deren Rücknahmepolicy ist mehr als zuvorkommend. Also, Amazon Rücksendeformular ausgefüllt mit folgender Begründung:

Ich stimme den gestern, 12.06.2012, neu hinzugekommenen Lizenzbedingungen für das Echtgeld-Auktionshaus nicht zu. Ohne Zustimmung kann nicht mehr gespielt werden. Artikel ist so unbrauchbar.

Mit vorhandenem Label eingeschickt und noch in der gleichen Nacht, vermutlich nachdem das Label von der Packstation gescannt worden war, hatte ich eine eMail mit dem Inhalt „Erstattung veranlasst“. Ich nehme einmal an, dass man nun bei Blizzard anhand des CD-Keys meinen Account von D3 befreien wird, hoffentlich. So geht’s nun wirklich nicht.

Fazit: Bei diesem Kundenservice zahle ich gerne ein paar EUR mehr bei Amazon!

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