Pimp-My-Küchenrollenhalter
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort Inhalt
Es war einmal… der kleine Splien. Bis vor nicht allzu langer Zeit pflegten auch in meiner Küche die Papierrollen („Küchenrollen“) ungeordnet auf der Anrichte herumzufliegen, ein Zustand, der immer etwas unbefriedigend war, aber nie so tragisch, als daß es einer dringenden Änderung bedurfte. Nun, nach endlich sieben Jahren Verweildauer in diesem Zustand, stieß ich beim großen A-Z-Händler auf ein Halterexemplar, welches mir von Design her gut gefällt und in die Küche würde. Nach eigener Werbeaussage „hygienische Aufbewahrung von Küchenkrepp!“.
Was man nun leider wissen muß, ist, daß im Zuge der imperativen kapitalistischen Gewinnmaximierung besagtes Küchenkrepp nicht mehr eine einheitliche Breite ausweist. Im Internet kursieren Gerüchte von 26,5cm, traurigerweise ist das für die Rollen vom Discounter unzutreffend. Meine haben nur 25,9cm, was natürlich den Kunden nicht stört, weil niemand mit einem Lineal im Supermarkt unterwegs ist, aber gleichzeitig auch eine universelle Konstruktion von Haltern verkompliziert. Schließlich soll er ja für alle passen.
Das dachten sich die Chinesen, die das Teil konzipierten, auch und addierten einen Einheitszentimeter bei der Breite hinzu. Im Endeffekt passen so natürlich die gängigen Breiten des Marktes zwischen die Backen und die Haltenippel, mit dem netten Nebeneffekt, daß nur genügend breite Rollen auch halten. Die vom Discounter natürlich nicht.
Man könnte das Teil natürlich zurückschicken, A-Z fackelt bei so etwas nicht lange. Oder -damit dieser Artikel nicht schon am Ende ist, bevor er überhaupt begonnen hat- man schafft Abhilfe. Natürlich Made-in-Germany Style!
Eine mögliche Lösung wäre zunächst, den Halter in der Mitte auseinanderzusägen und den überflüssigen Zentimeter Material zu entfernen. Dank der beiden Schraubenlöcher wäre das hinterher wieder mechanisch stabil, sähe aber sehr unschön aus.
An und für sich ist die Sache ja auch einfach: eine Küchenrolle müßte ja nur etwas breiter sein. Mit entsprechendem Volumen könnte man sicher auch einen Hersteller überzeugen, das fällt hier aus verständlichen Gründen aber flach.
Die hier vorgestellte Lösung ist, die Rolle auf einem Zwischenteil zu montieren, das den überschüssigen Zwischenraum ausfüllt, genauer gesagt, zwei Teilstücken. Es soll weiterhin möglich sein, das Teil einhändig zu bedienen: langsam ziehen, abrollen. Ruckartig ziehen: Abreißen.
2. Measure once, saw twice… Inhalt
Der Anfang jeder guten Konstruktion erfordert ein bißchen Handarbeit. Zunächst müssen wir durch Messungen die Realität in die Virtualität überführen, um, mit inzwischen erschwinglichem Spielzeug, auch die Virtualität wieder in die Realität zu überführen. Here goes…
Natürlich muß beachtet werden, daß der Halter von der Rolle etwas auseinandergedrückt werden sollte, damit sich die Rolle nicht zu lose drehen kann. Auf der anderen Site aber soll die Rolle nicht zu fest sitzen, man muß sie ja durch Auseinanderbiegen der beiden Backen wieder wechseln können.
Ideal wären also flexible Verbreiterungsstücke, die an unterschiedliche Breiten angepaßt werden können…
3. Ladies and Gents, without further ado… Inhalt
…darf ich das konstruierte Adapterteil vorstellen, welches -in die Küchenrolle gesteckt- diese um den richtigen Abstand verbreitert. Der Umkreis des achteckigen Teilstückes ist so gewählt, daß die Papprolle, auf die das Papier gewickelt ist, etwas verformt wird beim Einstecken, da sie sich dem Achteck ein wenig anpaßt.
Durch diesen Trick halten die beiden Adapterstücke richtig fest. Um sie zu entfernen, muß man einfach nur seitlich hineingreifen und das Teilstück herausziehen.
Das Teil wurde nun mit FreeCAD gezeichnet und im STL-Format exportiert. Auf dem Drucker eines Kollegen wurden nun zwei Stück davon in der Farbe „natur“ mit PLA-Material in knapp 50 Minuten ausgedruckt:
Made-in-Germany: Check! Übrigens: Falls jemand ein ähnliches Problem hat, hier im Shop könnt ihr die Teile kaufen.
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